Nachdem ich bereits bei meinem alten 720Liter Malawi-Schaubecken einige künstliche Felsen eingebaut habe und damit sehr zufrieden war, wendete ich die gleiche Bautechnik bei diesem Schaubecken an. Im folgenden erkläre ich die Einrichtung des Beckens in Wort und Bild. Die Idee und technische Ausführung zum Bau der künstlichen Felsen habe ich von dieser Internetseite.

www.aquarieneinrichtung.net/seiten/beitrag_007.html

 

     

 

Der "Kern" jedes Felsens besteht aus Styropor und handelsüblichem PU-Schaum. Wenn die Grundform gut ausgehärtet ist, mische ich Portlandzement aus dem Baumarkt mit feinem Quarzsand und Wasser zu einem eher zähen Beton. Diese Mischung verteile ich auf dem Styropor und forme mit Händen und Spachteln die endgültige Form des Felsens. 

 

 

          

 

Der Betonfelsen wird beim Trocknen sehr hell. Da meine künstlichen Felsen dem Granit-Basalt-Stein aus dem heimischen Steinbruch ähnlich sehen sollen, muss ich die Felsen dunkler färben. Hierbei verwende ich normale Abtönfarbe in den Farbrichtungen schwarz, anthrazit, dunkelgrün und blau und mische diese mit dem Portlandzement und etwas Wasser zu einem flüssigen Brei, den man leicht mit einem Pinsel auf dem ganzen Felsen verteilen kann. Beim Antrocknen der Farbe kommt der entscheidende Moment für das Finish des Steins. Kurz bevor die Farbe völlig aushärtet wische ich mit einem Edelstahl-Schwamm aus der Küche über die äußeren Stellen des Felsen. Hierbei werden die oberen dunklen Farbschichten abgetragen. An den tieferen, verborgenen Stellen bleibt es dunkel. So entsteht eine täuschend echte Granit-Nachbildung.

 

 

     

 

Erste "Anprobe" der Felsen im Aquarium. Die künstlichen Steine klebe ich mit Silikon an den Scheiben fest. Sonst würde sie aufgrund des enormen Auftriebs des Styroporkerns an der Oberfläche schwimmen. Bei Blitzlicht sieht man den Unterschied zum echten Stein noch deutlich!

 

 

  

 

Da ich die Rückwand des Aquariums nicht komplett mit Felsen zubauen wollte und mich die gute Tiefenwirkung einer selbstgemalten Rückwand bei meinem alten Malawibecken voll überzeugte, habe ich auch hier in den Malerkasten gegriffen. Mit Hilfe von Pastellkreiden und etwas künstlerischer Hand ist mir eine schöne Rückwand gelungen, die ich mit Klebefolie auf der Rückseite des Aquariums wasserdicht befestigt habe.

 

 

     

 

Als besonderer Eyecatcher und technische Herausforderung hat sich der Felsüberhang entpuppt. In den Stein habe ich passgenau eine 8mm Glasscheibe einbetoniert. An dieser Stelle habe ich mit Silikon den Überhang am Mittelsteg des Beckens befestigt. Nach einigen Versuchen und viel Angst hält dieses Bauwerk.

 

 

         

 

Nach einigen Wochen Bauzeit konnte ich das Becken endlich befüllen. Es befindet sich noch kein Bodengrund und Filter im Becken, denn der Beton gibt in den ersten Tagen der Wässerung jede Menge Trübstoffe an das Wasser ab.

 

 

        

Nach einer weiteren Woche kam das ganze Wasser heraus und ich habe das Becken in seiner endgültigen Form dekoriert und danach den Bodengrund eingebracht.  Aus meiner Zuchtanlage habe ich eingefahrenes Wasser eingeleitet und die komplette Technik  in Betrieb genommen. Der Eheim-Außenfilter wurde mit intaktem Filtermaterial bestückt. Dies ermöglichte mir, dass ich nach wenigen Tagen die Fische einsetzen konnte. Der Erstbesatz waren Tropheus duboisi aus dem Tanganjikasee. 

 

 

     

 

Inzwischen tummeln sich bei mir nur noch Cichliden aus dem Malawisee. Aus diesem Grund habe ich auch den Besatz meines Schaubeckens angeglichen. Es sollten die farbenprächtigsten Fische sein. Also entschied ich mich für ein reines Männerbecken. 

 

 

               

 

Mit dieser Zusammenstellung habe ich völliges "Neuland" betreten. Was wird wohl mit diesen vielen Männern passieren ? Wie werden sie sich vertragen ? Nach einigen erfolgreichen Monaten bin ich begeistert. Die Männchen stehen voll in Farbe, spreizen ihre Flossen, drohen einander, aber es kommt nie zu größeren Kämpfen. 

 

 

 

Aufgrund des fortgeschrittenen Fischalters habe ich das erfolgreiche "Männerbecken" aufgelöst und auf ein Artenbecken umgestellt. Es wurde ein Besatz mit den als aggressiv eingestuften Melanochromis auratus, welcher aus 6 Männchen und 18 Weibchen bestand. Die große Anzahl an Fischen einer Art, wirkt sich sehr positiv auf das natürliche Aggressionspotential dieser Barsche aus.

 

 

 

Vor gut einem Jahr hatte ich dann genug mit den Malawis im Schaubecken und ich wollte wieder zurück zu einem Tropheus-Becken. Bei dem bekannten Tropheus-Züchter Thomas Wentscher habe ich mich für eine schöne Gruppe Tropheus kiriza entschieden. Die 32 Jungtiere waren ca. 3cm groß und eine Bestimmung der Geschlechter war nicht möglich. Die Gruppe hat sich sehr schön entwickelt, nur leider hat das Wachstum an Braunalgen sämtliche Steine stark überzogen. Daher habe ich im Oktober 2018 algenfressende Schnecken eingesetzt. Die Schnecken sind top. Bereits im Januar waren sämtlich Algen abgeweidet.